Die Geschichte der Kartoffel

Die Kartoffel (bot. solanum tuberosum) kommt ursprünglich aus den Hochebenen der Anden Südamerikas - vorwiegend Kolumbien, Chile und Peru. Dort bildete sie vermutlich schon um 2000 v. Chr. die Ernährungsgrundlage der Inkas. Diese verbreiteten die Pflanze während ihrer Eroberungsfeldzüge, verstanden es, sie über längere Zeiträume mittels Gefriertrocknung zu lagern und kannten bereits einige Hundert Kartoffelsorten.

Im 16. Jahrhundert entdeckten dann die spanischen Eroberer die Knolle für sich. Für Ihre Verbreitung sorgte unter anderem der Seefahrer Sir Francis Drake (ca. 1540-1596).

Zunächst wurde die Kartoffel wegen ihrer ansehnlichen Blätter und Blüten als Zierpflanze gezüchtet, in fürstlichen Lustgärten als Dekoration verwendet und sogar als Geschenk für Könige gebraucht. Kartoffelblüten schmückten einst Marie Antoinettes hochgetürmte Haarpracht, zierten barockes Porzellan und waren Vorlage für Stickereien auf Adelsroben.1565 gar schickte König Philipp von Spanien dem kranken Papst Pius IV als Genesungsgeschenk ein Paket mit Kartoffeln!

Spanier, Italiener und Iren waren die ersten, die sich in Europa der Kartoffel als vollwertiges Nahrungsmittel bedienten. In Deutschland erkannte erst im 18. Jahrhundert König Friedrich der Große den Wert der Kartoffel als Nahrungsmittel, vor allem hinsichtlich der hier herrschenden Hungersnöte durch verschiedene Kriege, wie dem Siebenjährgen Krieg (1756 - 1763).

Seither entwickelte sich die Kartoffel von der kostbaren Königsgabe zur Massenverpflegung, ja zum Armeleuteessen und Hungersnotbekämpfer.

Heute gehört die Kartoffel auf jedem Koninent zum Speiseplan und nimmt nach Reis, Weizen und Mais den Platz eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt ein.

Der Name Kartoffel wurde übrigens vom italienischen Tartopholi und damit von der Bezeichnung für die beinahe unbezahlbaren Trüffel hergeleitet.